Es sei schon ein „wahnsinniger Aufwand“, der hier Jahr für Jahr betrieben wird, sagt Susanne Bühner. Als Abteilungsleiterin Soziales beim Roten Kreuz ist sie zuständig für die Aufstellung und Prüfung der Listen, mit deren Hilfe in diesem Jahr fast tausend Gutscheine der Kurier-Stiftung  den Weg zu den  Bedürftigen finden werden. Rund 40.000 Euro wendet Menschen in Not dafür auf, dass auch in Familien, bei denen es finanziell eng zugeht, oder bei Senioren mit schmaler Rente Weihnachtsfreude aufkommen kann.  

Die Corona-Pandemie hat auch in diesem Jahr keine andere Wahl gelassen: Statt der sonst üblichen Lebensmitteltüten, die von Schulkindern gepackt und dann von den Wohlfahrtsverbänden vor Ort verteilt wurden, werden Lebensmittel-Gutscheine verschickt, und für die Kinder gibt es – statt der ausgewählten Geschenke vom Wunschbaum in der Kurier-Geschäftsstelle – ebenfalls Gutscheine, wahlweise entweder für Bücher oder fürs Kino.

„Das ganze wird jetzt schon ziemlich abstrakt durch die Corona-Geschichte,“ sagt Bühner. „Man hat ja nur wenig persönlichen Kontakt miteinander. Die Familien haben ihre Wünsche auf Zetteln abgegeben, denn ins Haus durften sie ja nicht.“ Außerdem sei es „fürchterlich schwierig, für die Kinder zu entscheiden, was sie sich eigentlich wirklich wünschen.“

Nichtsdestotrotz war der Andrang sehr groß. Manche hätten bereits im Oktober angefragt, ob sie wieder Lebensmittel bekommen, oder ob Kinderwünsche erfüllt werden. Und ja, sie habe schon das Gefühl, dass sich viele Menschen auf dieses Geschenk verlassen.

Was Susanne Bühner, die rund drei Tage mit der Überarbeitung der Liste beschäftigt war, aber besonders freut: „Diesmal waren auch viele Neuanmeldungen dabei. Namen, die ich bisher noch nicht gekannt habe. Das ist wohl auch ein Zeichen dafür, dass sich der Bekanntheitsgrad der Kurier-Stiftung erhöht hat.“

Info: Verteilt werden in diesem Jahr 547 Lebensmittelgutscheine, 331 Kindergutscheine (davon 207 für Bücher und  124 fürs Kino) und 120 Seniorengutscheine.