Gemäldeversteigerung

In unglaublicher Geschwindigkeit saust die Düse von oben nach unten. Innerhalb von nur sieben Minuten ist das Logo der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ auf die Wand gesprüht. Länger gedauert hat die Collage mit vielen Bayreuth-Motiven, die Malermeister Kurt Latzko bei der Bindlacher Baumesse am 26. Und 27. Oktober präsentieren und für den guten Zweck versteigern wird.

Kurt Latzko ist ein umtriebiger. 2002 startete er seine Ausbildung zum Maler und Lackierer und selbstständig gemacht hat er sich 2009. Für neue Ideen ist er stets aufgeschlossen. Und so hat er sich im Januar dieses Jahres einen Wanddrucker angeschafft, der ihm völlig neue Möglichkeiten eröffnet, Abbildungen auf die verschiedensten Untergründe zu bringen. Von Holz über Beton bis hin zu Glas oder Metall reichen die Möglichkeiten. Doch bis es so weit war, hat es gedauert. Latzko erinnert sich. „Das erste halbe Jahr war ich fast nur in meinem Atelier und habe ausprobiert. Aber es hat sich gelohnt.“ Jetzt bietet er das Verfahren nicht nur Privatleuten, sondern auch Firmen, Museen oder öffentlichen Einrichtungen an. Und Latzko ist immer noch begeistert. Zum einen, weil man völlig frei sei bei der Motivwahl, aber auch, weil sehr wenig Spezialfarbe verbraucht werde.

Das Verfahren ist relativ neu und sei vor vier Jahren in Deutschland entwickelt worden, sagt Latzko. Wallprint heißt der Drucker, der auf Schienen läuft, und normalerweise direkt vor der Wand, die künftig das Motiv zieren soll, eingerichtet wird. Mit Hilfe eines daran gekoppelten Laptops lassen sich die Daten nicht nur optimieren, sondern auch übermitteln. Und dann – wenn die Farbproben passen –  heißt es nur noch Geduld haben, bis der Drucker seine Arbeit erledigt hat. Mit einem leise zischenden Geräusch sausen die Düsen von oben nach unten und Millimeter für Millimeter entsteht das Wandbild. „Das hat schon fast etwas beruhigendes,“ meint Latzko. „Ein bisschen ist das wie Yoga.“   

Gemeinsam mit der Kurier-Grafikerin Sina Völkel hat Kurt Latzko die Kollage „Herzensregion“ entwickelt – mit ortsbildprägenden Bauten wie dem Sonnentempel in der Eremitage oder dem Festspielhaus. Das Wandbild hat eine Größe von 1,50 auf zwei Meter und wird während der Messe auf eine große Leinwand aus Baumwolle gedruckt. „Dafür werden 36 Milliliter Farbe gebraucht“, erklärt Latzko. Dabei handelt es sich um UV-härtende Tinte, die ausschließlich für diese Technik verwendet würde. Was ihn außerdem begeistert, ist die unglaubliche Beständigkeit. Sein Lieblingstrick, den Latzko gerne bei Wandgemälden vorführt: Er klebt sofort nach dem Bedrucken Klebeband auf das Motiv und reißt das Band wieder ab. Am Motiv ist keinerlei Beschädigung erkennbar. Auf dem Musterdruck der „Herzensregion“ im Atelier und auch auf dem Logo der Kurier-Stiftung, die innerhalb von nur sieben Minuten direkt daneben gedruckt ist, führt Latzko das Experiment vor.

Bei der „Herzensregion“, die bei der Baumesse in der Bindlacher Bärenhalle live gedruckt wird, ist das natürlich nicht machbar, denn das Bild wird auf eine Leinwand gedruckt, die in einen hölzernen Keilrahmen gespannt ist. Wer mitbieten und gleichzeitig Gutes tun möchte, kann unter Angabe seiner Kontaktdaten sein Höchstgebot (mindestens 200 Euro) abgeben an: info@menschen-in-not.org. Der Erlös aus der Auktion kommt notleidenden Menschen in der Region Bayreuth zugute.

Ab dem 28. Oktober wird das jeweilige Höchstgebot auf unserer Homepage veröffentlicht. Die Versteigerung endet mit Ablauf des Sonntags, 3. November. Wer den Zuschlag erhält, wird im Nordbayerischen Kurier und auch auf der Stiftungshomepage veröffentlicht. Der Höchstbietende kann die Collage in der Kurier-Geschäftsstelle abholen. Ein Versand ist nicht möglich.

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