"Ein wunderbares Signal: Menschen engagieren sich für Menschen"
Und weiterhin hält uns die Corona-Pandemie fest im Griff. Für die Kurier-Stiftung Menschen in Not, die auch von beliebten Veranstaltungen, wie dem Suppentag im Rotmain-Center und in Pegnitz und dem Erlös daraus lebt, ein Problem. Denn die Aufgaben werden nicht weniger.
Es gilt Stromsperrungen zu verhindern und Waschmaschinen zu ersetzen. Überbrückungshilfen werden gezahlt oder Mietrückstände. Überall dort, wo staatliche Hilfe nicht mehr oder nicht ausreichend greift, ist die Stiftung oft der letzte Notnagel und hilft unbürokratisch und schnell.
Um das und vieles mehr finanzieren zu können, hat man sich im vergangenen Jahr entschlossen, einen Spenden-Gala-Abend als Live-Stream aufzuzeichnen, und der Erfolg war überwältigend. Bereits am Abend selbst wurden an den Spendentelefonen 24 000 Euro zugesichert, die sich bis Anfang Januar auf die stolze Summe von 150 000 Euro erhöhten, so dass auch die vielen weihnachtlichen Ideen, wie Kinderwünsche erfüllen oder Geschenkgutscheine für Senioren, möglich wurden.
Schnell war der Entschluss gereift, die Spenden-Gala auch in diesem Jahr durchzuführen, auch ermuntert und ermutigt durch die Sponsoren, die fast alle wieder am Samstag, 27. November, ab 20 Uhr, mit im Porsche-Zentrum dabei sind. Kurier-Geschäftsführer Serge Schäfers als Stiftungs-Vorsitzender hat das Projekt zügig vorangebracht, vor allem auch mit der Zusage, dass die Kosten dafür vom Verlag getragen werden.
Frage: Herr Schäfers, die Kurier-Stiftung hat sich in den letzten Jahren sehr breit aufgestellt mit ihren Hilfen. Von der Einzelfall-Unterstützung bis hin zu großen Projekten, wie der Betreuungs-Rikscha für Demenz-Patienten, oder einem Transport-Fahrzeug für die Hollfelder Helfer. Was ist Ihnen persönlich am wichtigsten?
Schäfers: Bei Menschen in Not arbeiten wir im Grunde nicht mit Kategorien wie mehr oder weniger wichtig. Für die Betroffenen ist es wichtig, dass ihnen geholfen wird, unabhängig davon, ob wir Außenstehende das jeweilige Problem als groß oder klein empfinden. Ich bin dankbar, dass wir in vielen Fällen helfen könne. Das allein zählt!
Frage: Spenden zu bekommen in Corona-Zeiten, in denen viele Betriebe und Unternehmen mit sich und ihrer Zukunft beschäftigt sind, ist nicht leicht. Umso großartiger ist der Erfolg der ersten Spenden-Gala zu werten. Wie sehen Sie das?
Schäfers: Ja, das ist wahr. Die Menschen in der Region haben uns im letzten Jahr in Zusammenhang mit der ersten digitalen Spendengala unglaublich unterstützt. Ich habe nicht ansatzweise mit einem solchen Erfolg gerechnet. So sage ich an dieser Stelle vielen Dank an alle Spender und hoffe, dass wir mit unserer Gala auch in diesem Jahr punkten können. Das wäre sehr schön!
Frage: Und auch jede noch so kleine Einzelspende zählt immens. Viele Kurier-Leser sind der Stiftung treu und spenden Jahr für Jahr eine gewisse Summe. Warum ist genau das so wichtig?
Schäfers: Gerade von Menschen in Not habe ich gelernt, dass jeder Euro zählt und dass viele kleine Spenden zusammen eine große Hilfe sind. Außerdem ist die große Anzahl an Spendern ein wunderbares Signal dafür, dass sich Menschen für Menschen engagieren. In Zeiten wie diesen sicher nicht das Schlechteste, oder?
Frage: Das ist wohl wahr. Die Vorbereitungen für den Spenden-Gala-Livestream laufen auf Hochtouren. Am Samstag, 27. November, am Abend vor dem ersten Advent, ist es wieder soweit. Ein buntes Paket wird geschnürt mit manchen Rückblicken auf das, was im zu Ende gehenden Jahr geleistet wurde, aber auch Ausblicken in die Zukunft. Glauben Sie an einen ähnlichen Erfolg wie die erste Gala im vergangenen Jahr?
Schäfers: Aber sicher tue ich das. Ich glaube es allein schon, weil ich es hoffe. Alle Beteiligten arbeiten daneben hart und mit vollem Elan daran, dass die Gala wieder gelingt. An dieser Stelle vielen Dank an die vielen Hände, die uns unterstützen!
Frage: Nicht nur Senioren, auch Kinder und junge Leute profitieren von der Unterstützung durch MIN. Und zwar das ganze Jahr über. Die Hilfe erschöpft sich nicht in Weihnachtsgeschenken – obwohl auch das in unserem Portfolio zu finden ist – sondern reicht weiter. Bis hin zur Finanzierung oder Bezuschussung von Freizeiten oder Ausflügen. Sie sind selbst Vater. Wie wichtig ist diese gemeinsame „Teilhabe“ an Projekten, wie Schullandheimaufenthalt oder ähnliches?
Schäfers: Unsere Kinder sollen über das hinauswachsen, was wir sind. Was sollte uns daher im Grunde wichtiger sein? Teilhabe, soziales Miteinander, Auszeiten, ein wenig Abenteuer und neue Erfahrungswerte sind unfassbar wichtig. Lassen Sie uns also gerade den Kindern viele Chancen geben, Kinder zu sein und ihren Horizont zu erweitern.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schäfers
Das Interview führte Gabi Schnetter