Zum Schulanfang am 10. September
Schulanfang, das ist eine aufregende Sache. Für Kinder genauso wie für Eltern. Und an wichtige Rituale geknüpft: die Schultasche muss toll aussehen, die Tüte prall gefüllt sein. Unterstützung leistet der Kurier mit seiner Stiftung „Menschen in Not“.
Bald ist es wieder so weit. Am Dienstag nächste Woche werden unzählige Erstklässler zum ersten Mal ihr Schulhaus betreten, die einen eher schüchtern, die anderen forsch. Eltern, Großeltern, Paten, Onkel und Tanten sind meistens mit dabei, wenn die Sechs- bis Siebenjährigen an diesem Tag begrüßt werden. Meist von älteren Schülerinnen und Schülern und von den Lehrkräften natürlich. Unzählige Fotos entstehen und viele feiern danach gemeinsam im Familienkreis.
Doch Schulanfang ist auch teuer. Ein nagelneuer Schulranzen kostet leicht weit über 100 Euro und ist oft mit vielen Accessoires versehen, über die sich streiten lässt. Verschlüsse, die sich kinderleicht bedienen lassen, sind heute an der Tagesordnung, und zweckmäßig ist das seitlich angebrachte Fach für die Trinkflasche auch, aber es gibt auch Patches, die sich mit Hilfe von Magnetband auswechseln lassen. Je nachdem, ob in der zweiten Klasse dann noch das Einhorn als Deko angesagt ist oder ob es dann lieber der Delfin sein soll. Schultüten aus abwaschbarem Material lassen sich später in Turnbeutel verwandeln, das ist dann schon eher im Sinne der Nachhaltigkeit. All diese Wünsche lassen sich die Hersteller natürlich auch bezahlen. Gut, wenn man einen Sponsor hat. Und den gab es in diesem Jahr. Rüdiger Ziehr von der Firma Leder Ziehr hatte sich auf Vermittlung von Peter Kropf bereit erklärt, 60 Schultaschen der Firma McNeill zu einem besonders günstigen Preis bereitzustellen. Außerdem spendeten auch Kurier-Leser für diese Schulstart-Aktion, so dass die Stiftung selbst nicht mehr viel drauflegen musste. Rund 7.000 Euro wurden insgesamt dafür ausgegeben.
Wieviel Aufwand in den Familien im einzelnen betrieben wird, besser gesagt, betrieben werden kann, steht im Ermessen der Eltern, besser gesagt, des Geldbeutels der Familie. Und auch wenn alle Bezieher von Bürgergeld pauschale Zuwendungen zum Schulanfang erhalten, ist das doch meist zu wenig, um all die Ausgaben zu stemmen, die dann auch später noch auf die Eltern zukommen, wenn die ersten Schulfreizeiten anstehen, wenn Bücher oder gar Laptops gekauft oder wenn Schulauslagen erstattet werden müssen. Selbst das Bildungs- und Teilhabepaket, das eine enorme Erleichterung darstellt, wie auch Dolores Longares-Bäumler von der Caritas sagt, kann nicht alle Probleme abfangen. „Diejenigen, die mit ihrem Einkommen nur geringfügig über der Bemessungsgrundlage liegen, fallen durchs Raster.“
Und damit möglichst kein Kind am Schulanfang ohne vernünftige Ausstattung antreten muss, kümmert sich die Caritas gemeinsam mit der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ darum, dass genügend Schultüten und Schulranzen bereitstehen.
In diesem Jahr sind es 60 Schultüten und 60 Schulranzen, sowie 15 zweckgebundene Gutscheine, mit denen Schreibwaren gekauft werden können, die vor allem in Bayreuth, in Hollfeld und in Auerbach verteilt werden. „In Speichersdorf gibt es in diesem Jahr keinen Bedarf,“ sagt Longares-Bäumler.
Etliche Schultüten wurden auch in diesem Jahr von Kurier-Lesern liebevoll gebastelt und mit Leckereien gefüllt, teilweise sogar mit kleinen Briefen und Glücksbringern an die Schulanfänger versehen. Da baumeln kleine Teddybären und es gibt sogar tüllverzierte Schultüten oder Meerjungfrauen und Bagger. „Ein ganz herzliches Dankeschön an die vielen Bastler,“ sagt Dolores Longares-Bäumler. Ergänzt hat das Angebot Christine Höllerer von der Kurier-Stiftung, die dafür sorgte, dass weitere Tüten mit kleinen Überraschungen, wie Apfelkaustreifen, Malstiften und Bonbons gefüllt wurden. Im Transportbus der Caritas, der ebenfalls von der Kurier-Stiftung finanziert wurde, werden die Schulranzen und Schultüten abgeholt und rechtzeitig vor Schulbeginn können die Eltern die Sachen bei der Caritas abholen, auf dass der Schulanfang ein wunderschöner Tag für alle ABC-Schützen werden möge.