Kinderflohmarkt in der Bindlacher Bärenhalle

Die beiden Freunde Tim und Jakob verkaufen teure Lego-Sammlerfiguren, es gibt liebevoll umhäkelte Ü-Eier, die zum Frosch werden oder das Kinderspiel Lotti Karotti. Ziemlich alt, aber immer noch begehrt, wie eine Mutter lächelnd sagt.

Der Ansturm am Samstag ist riesig. Vor allem gleich zu Beginn des Flohmarktes. Pünktlich um 12 Uhr, als in der Bärenhalle aufgebaut werden kann, strömen die Aussteller, bestens ausgerüstet mit prall gefüllten Wagen, Karren und Klapptischen, oder einfach nur Kartons. Die meisten sind sehr professionell unterwegs. Man erkennt die begeisterten Flohmarkt-Geher. Schnell füllt sich die Halle, die vorher von André Riedel, Oliver Altendorf und Christine Höllerer vom Kurier, unterstützt von den Hausmeistern Jens Franke und Stefan Sebald mit passenden Markierungen versehen wurde. Und schnell sind auch die ersten Schnäppchenjäger unterwegs.

Das Publikum ist bunt gemischt. Und es zeigt sich, der Versuch hat sich gelohnt: der Kinderflohmarkt der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“, der in der Vor-Corona-Zeit in der Oberfrankenhalle angesiedelt war, ist umgezogen in die Bärenhalle nach Bindlach. Kleiner ist er geworden, was manche bedauern, aber auch übersichtlicher. 61 Stände gibt es. Manche bieten Skistiefel und Roller-Skates an, aber auch Reithosen oder Schlitten. Unmengen an Playmobil-Kartons sind zu sehen, Puzzles, Kartenspiele. Eine Mutter packt das einst so beliebte Kinderspiel Lotti Karotti ein. „Das habe ich hier auf dem Markt gefühlt ein dutzendmal gesehen“, sagt sie und lacht, während ein älteres Ehepaar stolz mit einem Spiel und einem Dinosaurier abzieht. „Für den Enkel gekauft“. Die allerjüngste Besucherin, ein acht Monate altes Mädchen, wird vom Vater in der Bauchtrage mit zum Flohmarktstand gebracht.

Einen ganzen Berg Bücher, den ein Mädchen gemeinsam mit den Eltern davonschleppt, kann sie kaum alleine tragen. „Sie ist halt eine richtige Leseratte“, meint der Vater. Isabella und Marvin dagegen sind glücklich, dass ihre Mutter ihnen reichlich Playmobil-Spielsachen genehmigt hat. Und Isabella im pinkfarbenen T-Shirt strahlt über beide Ohren. „Daheim bin ich eine Prinzessin und habe ein Schloss.“

Vor der Halle zieht in der Zwischenzeit die Betreuungs-Rikscha der Alzheimer-Gesellschaft ihre Runden. Physiotherapeut Maurizio Dill erklärt gerne die basale Stimulation bei Demenzkranken, die mit Hilfe derartiger Fahrten möglich wird.

Wer hungrig ist, langt an der Theke zu. Ingrid Amschler und Peter Kropf verkaufen leckere Blechkuchen von der Geseeser Landbäckerei, die bereits am frühen Nachmittag ausverkauft sind. Außerdem gibt es auch Herzhaftes. Emily lässt sich nach dem Rundgang mit ihrer Mutter die Wiener Würstchen schmecken, hält aber die Eisprinzessin, die sie gerade gekauft hat, fest in Händen. Und Tim und Jakob, die beiden Experten für Lego-Ninjago-Figuren, sind durchaus zufrieden mit ihrem Erlös. Auch wenn Tim jammert über seinen Freund: „Jetzt ist er schon wieder weg zum Einkaufen.“

Sowohl der Erlös aus dem Verkauf von Kaffee und Kuchen, als auch die Standmiete kommen der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ mit ihren Projekten zugute.

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