Gelebte Inklusion bei der Power-Woche
Das Ferienereignis für junge Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen fand in diesem Jahr bereits zum 24. Mal statt, auch dank der Unterstützung vieler Helfer und Sponsoren, unter anderem der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“, die die Kosten für zwei Kinder sowie für Essen und Getränke und die Finanzierung der Helfer übernahm. „2009 ist die Idee für dieses Projekt in Gubitzmoos entstanden und zum ersten Mal umgesetzt worden – mit damals vier Teilnehmern,“ erinnert sich die Physiotherapeutin Tine Holzinger.
„Inzwischen sind es 13 Teilnehmer zwischen sechs und 16 Jahren mit unterschiedlichen Behinderungen, geistiger und /oder körperlicher Ursache. Dazu kommen sieben Therapeuten aus den Fachbereichen Physiotherapie/Hippotherapie, therapeutisches Klettern, Ergotherapie, Sozialpädagogik und Logopädie. Sie kümmern sich sowohl in Einzel- als auch in Gruppentherapien um die Belange sprachlicher, sozialer, körperlicher und kognitiver Art. Unterstützt werden sie von einem engagierten Team bestehend aus acht ehrenamtlichen Helfern,“ erklärt Holzinger. Nur so sei die Teilnahme für jeden Einzelnen an der Powerwoche möglich.
„So ergeben sich oft wunderbare Spielsituationen, unabhängig von der Art der Behinderung. Im Geschicklichkeitsparcours werden Teilnehmer mit körperlich besserem Status zu Helfern und Spielgenossen von Teilnehmern mit mehr körperlichen oder geistigen Einschränkungen.“ Das Thema Inklusion wird also auch innerhalb der Teilnehmer gelebt. Worüber sich Tine Holzinger am meisten freut: „Freundschaften entwickeln sich, der Sozialstatus kontaktarmer Teilnehmer innerhalb der Gruppe wird deutlich gebessert. Und im täglichen morgendlichen Sportprogramm geht es um Fähigkeiten zu sportlicher Betätigung, wie etwa Fahrradfahren, Hand-biking, Rollerfahren oder Nordic walking.
Die Resonanz der Eltern schwanke zwischen tiefer Dankbarkeit und großer Begeisterung über die Fähigkeiten ihrer Kinder. Tine Holzinger: „Ein bewegender Satz, der oft zu hören ist: Es ist schön, nicht immer nur zu hören, was unser Kind nicht kann, sondern zu erfahren, was es alles kann!“ Auch deshalb sei diese Woche nicht nur für die Kinder wichtig, sondern auch für die Eltern oder nächsten Angehörigen. Holzinger: „Sie stärkt das Selbstbewusstsein der Teilnehmer und eröffnet Entwicklungsmöglichkeiten sowohl in motorischer, als auch kognitiver Hinsicht.“ Unterstützt werde das Angebot durch die Video-Ganganalyse im Vorher-Nachher-Vergleich mit dem Rehateam Bayreuth bei der Abschlussbesprechung für die Eltern.