Finanzierung der Klinik-Clowns

Anni kam am Freitag ins Krankenhaus. Notaufnahme, denn sie hatte heftige Schmerzen im Knie. Als sie mit ihren Eltern im Klinikum ankam, war das Knie bereits dick geschwollen. „Es hat schon sauweh getan“, sagt Anni. Aber sie ist tapfer. Als andere Eltern mit einem schreienden Säugling ankommen, ist es für sie klar, dass das Baby zuerst drankommen muss. Schmerzen hin oder her.

Richtig die Tränen runterschlucken muss sie erst dann, als ihr der Arzt erklärt, dass sie im Krankenhaus bleiben muss. Nach dem üblichen Prozedere kriegt sie einen Infusionstropf angehängt, damit Antibiotikum verabreicht werden kann. Anni bleibt tapfer, auch als Blut genommen wird und als das Knie punktiert werden muss. Ein paar Tage später lacht sie und sagt: „Dann habe ich das Knie mit Eispackungen gekühlt, aber ein leckeres Eis zum Essen hab ich auch gekriegt.“

Ja, die Krankenschwestern und Ärzte seien alle sehr sehr nett hier, sagt sie. Einen Trost-Teddybären hat sie bekommen und liest seine Botschaft auf dem Anhänger vor. So wie Anni auch hat er einige Verbände am Arm und ein Pflaster am Bauch. Trotzdem vermisst die Achtjährige viel in dieser Woche, die sie dann im Krankenhaus verbringt. Vor allem ihre vier Schwestern – die Jüngste ist erst ein Jahr alt – die mit ihr gemeinsam auf dem Bauernhof der Eltern in Neuhof bei Pegnitz leben.

Ein richtiger Bauernhof ist das, fast wie aus dem Bilderbuch, erzählt sie. Hier gibt es Kühe und Schweine. Am liebsten kümmert sich Anni um die sechs Stallhasen, die ebenfalls hier leben und um den Hund. Und Anni ist gerne hier zuhause, hilft mit, wenn die Kälbchen getränkt werden, und kann sogar selbst melken. Mit der Hand genauso wie mit der Melkmaschine. Kein Wunder, dass auf diesem Hof in dieser Großfamilie für Langeweile oder gar Stillstand kein Platz ist.

Stolz zeigt Anni, wie beweglich das Knie inzwischen wieder ist. Bestens dafür geeignet, auf dem Bauernhof herumzuspringen.

Als Trudi Eierfleck und Fritzl Fußtaps in ihren lustigen Kostümen hereinkommen, muss Anni lachen. Sie war überhaupt schon sehr gespannt, was sie da erwarten würde, denn Ilona Golla, die pädagogische Leiterin in Kinderklinikum hat ihr erzählt, dass an diesem Tag ein ganz besonderer Besuch ansteht. Und Anni strahlt. Kein Wunder. Nicht nur, weil sie einen herzigen Luftballon von Fritzl bekommt, und die beiden Clowns ihre Späße treiben, sondern auch, weil sie am nächsten Tag wieder heim darf. Neben herzhaftem Lachen, wie es die Klinikclowns auslösen, wohl das Allheilmittel schlechthin. Nicht nur für Kinder.

Die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ finanziert in diesem Jahr die vollständigen Kosten für die Clowns-Besuche im vierzehntägigen Turnus im Bayreuther Kinderklinikum in Höhe von rund 8.500 Euro.

Lesen Sie dazu auch diesen Bericht.

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